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Aelteste - Kritik

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Älteste - Kritik
Klassifizierung:  Falschlehre


Kurzbeschreibung
Das Thema "Kritik" wird in Gemeinden oft sehr dürftig behandelt. Kritik gar an Ältesten stellt für viele einen groben Verstoß gegen die Ordnung der Gemeinde dar. Wird nicht dadurch der "Gesalbte Gottes", jener, den die Gemeinde durch den heiligen Geist als Ältesten erkannte, herabgewürdigt. Kritik an Ältesten besitzt daher in den Gemeinden weder einen Rahmen noch die Möglichkeit der Klärung. Kritik an Ältesten wird dann häufig nur unter Anwendung von 1. Tim 5,19 zugelassen. Wenn jemand also an dem Ältesten Kritik übt, führt dies meist zu massiven Sanktionen und Probleme für jenen, der die Kritik äußert.


bei folgenden Gruppierungen anzutreffen

  • bei allen Gemeinden vorzufinden


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Beurteilung der Sonderlehre

Falschlehre

Begründung
Es gibt zum Thema "Kritik an Ältesten" in der Bibel nur die Stelle aus
1Tim 5,19 Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer auf Aussage von zwei oder drei Zeugen.

Diese Stelle wird vielfach benutzt, um diese Kritik in irgend einer Form zu handhaben. Tatsächlich geht aber es völlig fehl, da:

  • Timotheus aufgefordert wurde, die Kritik an einen Ältesten nur mit 2 Zeugen anzunehmen. Wer nun heute die Stelle dieses Beauftragten des Apostel einnehmen soll ist unklar. 

  • Die Stellung des Timotheus war über den Ältesten, da er vom Apostel mit der Einsetzung des Ältesten beauftragt wurde. Diese über den Ältesten der Gemeinde stehende Stellung gibt es heute nicht mehr. (außer man bildet Kirchenverbände, die aber dann nur eine Stellung behaupten, ob biblisch überhaupt Verbände richtig sind, sei dahin gestellt)


Man kann daher eigentlich nur die Stelle aus Mt. 18,15 heranziehen, die parallel wie 1. Tim. 5,19 auch das Zeugenprinzip benutzt.

Mt 18,15 Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so gehe hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.Mt 18,16 Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruhe.Mt 18,17 Hört er aber diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch die Gemeinde nicht, so gelte er dir wie ein Heide und Zöllner.

Gemäß dieser Stelle sind aber keine Unterscheidungen zwischen Ältesten oder normalen Gemeindeglieder vorhanden. Daher ist eine besondere Stellung des Ältesten hinsichtlich Kritik  biblisch nicht fest zu machen. Die Kritik an einem Ältesten sollte daher genauso möglich sein, wie auch an jedem anderen in der Gemeinde es möglich ist.

Das Problem heutiger Gemeinden liegt aber vor allem darin, dass sie selbst in der Lösung von Problemen untereinander keinen Mechanismus haben, diese Dinge auszuräumen. Das Prinzip aus Mt. 18 wird nicht angewandt. Vielmehr wird meist so verfahren:
Jemand (Person A) versündigt sich an einem anderen (Person B). Person B ist nun belehrt, diese Verletzung sofort zu vergeben, dem anderen nichts nachzutragen und auch gleich noch die 2. Backe hinzuhalten. Person A merkt vielleicht gar nicht, dass er Person B verletzt hat. Vielleicht merkt er es doch und wähnt sich aber im guten Recht, da er als geistlich Älterer vielleicht nur so dem anderen geistlich weiterhelfen kann. Person B ist aber dennoch verletzt und das Auftreten von Person A, vielleicht auch der 2. Schlag auf die hingehaltene Backe, führt zu Verletzungen. Person B darf aber nicht reden, da sie ja dann ungeistlich wäre, nicht genügend Liebe und Vergebung für den anderen hätte. Person B ist also gezwungen sich gegenüber Person A wie normal zu verhalten und setzt sich entsprechend eine Maske auf, die die innere Verletzung verdeckt.

Im ungünstigen, leider aber normalen Fall, führt diese Situation dazu dass Person B:

  • heucheln muss => wahre Gefühle, Probleme mit frommer Maske kaschieren muss

  • innerliche, seelische Verletzungen erleidet => daraus erwächst Bitterkeit

  • sich innerlich vom Dienst der Person A abwendet => innerliche Brüche

  • intern über Person A ehr schlecht redet, da das Tun von Person A von Person B fortan negativ wahrgenommen wird


Für Person A ergibt sich der Fall, dass

  • er unter Umständen keine Ahnung hat, was er angerichtet und verursacht hat

  • er durch diese Tätigkeit Macht und Gewalt über andere ausüben kann, da er evtl. weiß, dass der Verletzte sich nicht wehren darf

  • Person A dadurch missliebige Personen in der Gemeinde  ausgrenzen kann


Die Vorgehensweise, die unser Herr uns vorgegeben hat, ist da viel, viel besser. Nur der, der verletzt ist, muss agieren, wenn keiner verletzt ist, muss keiner was tun. Der Agierende kann also darauf sich verlassen, dass wenn jemand verletzt ist, er das erfährt => Sicherheit im Dienst
Wenn also jemand verletzt, an jemanden gesündigt wurde, muss er direkt zum Verursacher gehen und dort unter 4 Augen die Sache klären. Die allermeisten Dinge lösen sich hier bereits auf, da vieles auf Missverständnissen und falschen Informationen beruht.
Gelingt diese Klärung nicht, wird mit einem Zeugen das Gespräch gesucht und auch hier die Lösung angestrebt. Gelingt auch diese Klärung nicht, der Verursacher entschuldigt sich nicht, bleibt bei seiner Tat, kommt die Sache vor die Gemeindeversammlung (nicht vor den Ältestenrat, Brüderrat, oder sonst welchen Ausschuss) und wird dort geklärt. Dies kann zum Gemeindeausschluss des Verursachers führen.

Ich muss aber persönlich erklären, dass diese letztgenannte, biblische Vorgehensweise, ich bisher in keiner Gemeinde gefunden habe und daher auch die meisten Gemeinden für sehr krank halte. Sie sind krank, weil die Menschen wegen dieser oben skizzierten falschen Haltung verletzt und verbittert sind. Sie ist krank, weil die Verletzer die Dominanz in der Gemeinde haben. Sie ist krank, weil die Gemeinde nicht nach de Muster der Bibel lebt.




 
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