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Zungenrede ohne Auslegung
Klassifizierung: Falschlehre
Kurzbeschreibung
In den meisten charismatisch-
Begründet wird dies damit, dass Zungenreden als Beten oder Singen keiner Übersetzung bedarf, sondern nur spezielle Zungenrede als besondere Gabe mit Aussage für die Gemeinde übersetzt werden müsse.
bei folgenden Gruppierungen anzutreffen
charismatisch-
Linkseiten
befürwortend
geisttaufe.de 10 Gründe für das Beten im Geist
kritisch
R. Ebershäuser (Buch)
informativ
wikipedia Zungenrede
Beurteilung der Sonderlehre
Begründung
Bezüglich der Zungensprache finden wir 2 Quellen in der Bibel. Die eine sind die Berichte über das Auftreten der Zungensprache bei dem Beginn der Gemeinde, die andere Quelle ist 1. Kor. 12-
Bei dem ersten Auftreten der Zungensprache finden wir, dass sich Zuhörer die Zungensprache verstanden. Die Menschen aus den Regionen kannten die Sprachen und hörten, was die Apostel sprachen:
Apg 2,8 Wie hören wir sie denn, ein jeder in seiner Sprache, darin wir geboren sind?
Apg 2,11 Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unsern Zungen die großen Taten Gottes verkünden!
Es bedurfte daher keiner Übersetzung, auch ist der Inhalt (Lob Gottes) Inhalt der Zungenrede. Insofern ist die Zungensprache für die Zuhörer vernehmbar gewesen, es kann also kein wirres Reden gewesen sein, weil sonst die Leute nicht die Stimmen und Inhalte hätten gut hören können.
Bezüglich der anderen Zungenreden in der Apostelgeschichte gibt es keine näheren Angaben.
Bei Paulus finden wir aber klare Anweisung, wie die Zungensprache in der Gemeindeversammlung zu handhaben ist:
1Kor 14,26 Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Offenbarung, eine Zungenrede, eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung!
1Kor 14,27 Will jemand in Zungen reden, so seien es je zwei, höchstens drei, und der Reihe nach, und einer lege es aus.
1Kor 14,28 Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde; er rede aber für sich selbst und zu Gott.
Ohne Auslegung darf keiner in der Gemeinde in Zungen sprechen. Das ist die Vorgabe und Anweisung für die Gemeinde. Ob die Zungensprache als Singen, Beten oder sonst wie gedeutet wird, Zungensprache wird bei Paulus nur mit Auslegung zugelassen und geduldet.
Die Bibel gibt insofern für den Gebrauch der Zungensprache in der Gemeinde eine klare Regelung vor. Wenn also in heutigen Gemeindeversammlungen Zungensprache ohne Auslegung gesprochen wird, ist das ein klarer Bruch der Vorgaben des Wortes und gegen das Wort. Jede Gemeinde, die Zungensprache ohne Auslegung praktiziert, bringt das Wort.
Damit aber kommt es zu folgendem grundsätzlichem Problem:
Die Schrift, die Aussagen der Apostelgeschichte, die Evangelien und auch die Belehrungen von Paulus sind vom Hl. Geist inspiriert. Die Schrift ist das Wort Gottes. Die Schrift sagt eindeutig, dass ohne Auslegung keiner in Zungen sprechen darf. Urheber der Zungensprache ist aber der Hl. Geist. Wie kann es sein, dass der Hl. Geist Urheber einer Zungensprache ist, die sich in der Praxis völlig gegen die biblische Vorgabe stellt? Kann der Hl. Geist gegen das von ihm inspirierte Wort handeln?
Insofern hege ich massive Zweifel, ob es sich bei dem heutigen Zungenreden überhaupt um eine Gabe des Hl. Geistes handelt, weil nach meiner Erkenntnis niemals der Geist gegen sein Wort handeln kann. Vielmehr halte ich dieses Zungenreden für wirres Reden und Gestammel, keine Sprache oder auch aus okkulten Quellen gespeist. Insofern ist die Klärung dieser Frage für jede Gemeinde und jeden, der damit zu tun hat, von zentraler Bedeutung.